27. September 2023 – von Lukas Kretschmer

00:01 steht auf der Uhr, als ich gerade meine Wohnung betrete. Erfüllt von Eindrücken fremder Menschen und neuer Spiele. Ich bin zugleich geladen und erschöpft, ein wunderbarer Zustand ganz nah an der Natur dieser Nacht.

Eine letzte Zigarette in der Küche, noch ein paar neue Zeilen auf Papier, während durch das weit geöffnete Fenster duftende Luft eindringt. Die schwindende Wärme des Sommers und das nahende Frösteln des Herbstes vermischen sich in meinem Kopf zu hin und hergerissenen Gedanken.

Im Bett angekommen, auf einer Akupressurmatte liegend, stellt sich der Schlaf schnell ein.

Erholt aufgewacht, einen freien Tag vor mir, scheint die Sonne auf die Stadt so weit mein Blick reicht.

Die folgenden Stunden widme ich meinem aktuellen Projekt, welches unklarer nicht sein könnte. Zu viele Ideen, Szenen, Gedichte. Allesamt werden sie immer unbrauchbarer, je öfter ich mich in sie hineindenke.

Ein Anruf unterbricht, eine vertraute Stimme mit guten Nachrichten. Ich lasse mich anstecken, lasse los.

Eine Zigarette, ein weißes Blatt Papier. Es füllt sich und auch das nächste. Ich bin zufrieden, freudig erregt, überrascht und gespannt. Ein wenig unsicher, in meinen Worten sehr nah bei mir. Vielleicht ein wenig zu nah?

Schreiben fühlt sich das erste mal wie Arbeit an.

Damit bin ich glücklich, es ist nicht mehr nur Ausdruck, was mir passiert, was ich mir wünsche, vorstelle, verarbeite, loslasse.

Sondern ein Pfad, für den ich mich entscheide. Auf dem ich wandeln will.

Dann die Uhr, Zeitdruck, aufhören wenn es am schönsten ist. Der Gedanke an M’s Cliffhangerkonzept amüsiert mich trotz der Unfreiwilligkeit. Jetzt noch schnell duschen, essen, einkaufen und halbwegs pünktlich sein. Der nächste Spieleabend ruft.

Stunden später kehr ich wieder heim. Die Nacht schon weit fortgeschritten. Gewusel in meinem Kopf, der gesehen und gehört werden will. Seinen Weg in Schwarz auf Weiß begehrt.

Ein Tag ist vorbei, doch die Nacht dauert an.