27. September 2023 – von Isabelle Hansen

Es ist wieder so weit. Der Tag, an dem ich mich & die Umwelt sorgsam betrachte & das auch aufschreibe. Ich freue mich darüber sehr.

Doch was will ich in diesen Stein meißeln? Die ganzen Gedanken eines Tages? Es überfordert mich schon grenzenlos, diese Gedanken zu denken, wer sollte das lesen wollen? Erst einmal ein langes YT-Video über die Smiths anschauen, um dem Kopf den Mund zu verbieten, dann eventuell mal ein Frühstück. Kaffee in einer Videopause, zweite Tasse. Die tägliche Medikation nicht vergessen, das körperliche, das mentale Gleichgewicht wird es mir danken. Draußen sieht es nett aus, noch etwas neblig, die Sonne steht schon in den Startlöchern.

Das Video hat tatsächlich ein Ende gefunden, das Frühstück, die Dusche, die Smiths jetzt auf den Ohren. Warum musste das einstige Idol, Steven Patrick Morrissey (ja, er hasst seine Vornamen, also schreibe ich sie in vollem Willen in diesen Text… STEVEN PATRICK), so ein widerlicher, selbstgerechter Stapel verschimmelnder Kartoffeln werden? Jaja, Älter werden, konservativer werden. Pah! Was für ein Bullshit. Ich weiß, dass eins mit den Jahren langsamer wird… langsamer wird. Ja, das wird eins. Aber gleichzeitig konservativ, rechtsgerichtet, menschenfeindlich? Shame on you, Steven Patrick!

Die Entdeckung der Smiths war eine Befreiung für dieses Schreibende. Gehört aber in eine eigene Geschichte. Genauso, wie eine Meditation darüber, wie schwierig es ist, vor die Tür zu gehen. Es fehlt an Kaffee hier! Wo bleibt Tasse #3? Vielleicht zwischendurch mal ein Glas Wasser? Nein, lieber „Steven Patrick“ aufschreiben. Die Kaffeemaschine hat ihren Job erledigt. Glück.

Stunden, unlieber Steven Patrick, vergehen. Wie geht es weiter mit uns? Ich habe Ruhe an diesem Tag, selbst verordnet, doch bleiben die großen Fragen immer an der Tür stehen & blicken dich & mich unvermindert an. Ja, Steven P., du hast eine klare Meinung zu Migration, vermutlich auch zum Klimawandel, doch sind das keine Antworten, die weiterhelfen. Du bist ein Festungsbauer, ich sage: „Burn the Castle“.

Dennoch bleibt heute mein Hirn von Musik geflutet. Von der Bedeutung der Musik, der Frage danach, aus welchem Grund eins Musik macht, konsumiert. Welche Verflechtungen daraus entstehen. Wo stehen sich Queercore & Nirvana nahe? Stehen sie sich überhaupt nahe? Fragen, die dazu überleiten, was im Moment des Entstehens von Kunst in diese hineinspielt. Steven Patrick, ich weiß, was dich zu „Panic“ anstiftete. Unter welchen Umständen schrieb jedoch Dante Alighieri die „Göttliche Komödie“? Kunst entsteht nie in einem luftleeren Raum. Auch wenn ich noch so sehr versuchte, mich abzuschirmen, ist doch nie der Kopf so leer, dass nicht mindestens ein Hauch der Welt hineinströmte, & wenn es aus Erinnerungen stammt.

Ich bin müde. Emotional unstabil & das treibt mein künstlerisches Schaffen ebenso um. Es verlangsamt die Prozesse.

Ich bin sehr müde. Steven Patrick, du & mein Hirn, ihr tragt die Schuld.

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